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Zwischen Juli 2000 und Juli 2002 fanden Ausgrabungen in Blue Bridge Lane und Fishergate House im Vorfeld von Bautätigkeiten statt. Diese Veröffentlichung bezieht sich auf eine Reihe von Studien und beinhaltet eine Präsentation der Archäologie der Angeln die von nationaler und internationaler Bedeutung sind, als auch mittelalterliche Archäologie von regionaler Bedeutung.
In beiden Ausgrabungsbereichen waren prähistorische Funde selten. Desweiteren wurden keine vor-Römischen Strukturen identifiziert. Die frühesten Strukturen datieren in Römische Zeit und erlauben eine Rekonstruktion der Gegend um Fishergate zu Römischer Zeit. In unmittelbarer Umgebungung östlich der Ausgrabungsflächen verlief eine Strasse in nord-südlicher Richtung. Einer der Flankierungsgräben der Strasse konnte in einer Reihe von archäologischen Schnitten nachgewiesen werden. Ein Gräberfeld mit Brand- und Körperbestattungen wurde zu beiden Seiten der Strasse angelegt und war wahrscheinlich zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert nach Christus in Benutzung. Beide Arten von Bestattungen konnten während der Ausgrabungen im archäologischen Befund nachgewiesen werden. Es hat den Anschein als ob die Bestattungen von einer Reihe von Gräben eingefasst wurden, welche als Markierungen von Feldern und Zugangswegen zwischen Fishergate und den Flüssen Ouse und Foss existierten.
Die Römische Besiedlung ging nach der Mitte des dritten Jahrhunderts nach Christus bis zu einem vollständigen Ende der Siedlungsaktivität zurück. Eine Neubesiedlung fand nicht vor der Etablierung einer Anglischen Siedlung am östlichen Ufer des Flusses Foss statt. Die Ausgrabungen stießen auf Befunde die mit der Siedlung des Eoforwic des siebten bis neunten Jahrhunderts in Verbindung stehen könnten. Diese Befunde beinhalten Hinweise auf Handel in Form importierter Keramik, Steinartefakten und Münzen, auf Handwerkstätigkeit in Form von Knochen-, Geweih-, und Hornverarbeitungsüberresten, auf Metallverarbeitung, als auch auf Hinweise für die Textielproduktion. Obwohl keine substantiellen Strukturen als auch Hinweise auf eine weniger intensieve Nutzung des Gebietes vorgefunden wurden, weisen die Gruppen von Abfallgruben auf eine Nutzung der Grundstücke durch Individuen oder kleinere Gruppen hin. Zooarchäologisches Material welches von beiden Ausgrabungsflächen geborgen wurde zeigt eine ähnliche Zusammensetzung wie andere 'wic' Siedlungen und reflektiert eine eintönige Ernährung die wahrscheinlich auf einem System zentral verteilter Naturalienabgabe basierte. Geringe Unterschiede zwischen demhier behandelten Grabungsareal und der nahen 46-54 Fishergate Ausgrabung weisen auf eine begrenzte Nutztierhaltung und Fischerei hin.
Das Areal wurde im späten zehnten Jahrhundert wieder aktiv genutzt, jedoch auf einem sehr viel geringeren Niveau als während der früheren Perioden. Ein einzelnes Grubenhaus wurde ausgegraben, welches Hinweise auf die Nutzung als Wohngebäude zu Tage brachte. Eine Reihe von mit dem Grubenhaus in Verbindung stehenden Gruben wurden zur häuslichen Abfallentsorgung genutzt. Eine Nutzung des Areals aus der Zeit vor dem Einfall der Normannen 1066 nach Christus konnte zwar nachgewiesen werden, war jedoch im archäologischen Befund äußerst schlecht definiert.
In der Zeit nach dem Einfall der Normannen wurden Aktivitäten im Areal von den nahen Kirchengründungen bestimmt. Blue Bridge Lane markierte die südliche Grenze des Bezirks des Klosters von Gilbertine, St. Andrews, und Ausgrabungen förderten Hinweise auf eine frühe Nutzung durch höhere gesellschaftliche Schichten als auch eine spätere industrielle Nutzung zu Tage. Die Überreste eines Töpferofens und eine grosse Anzahl von fehlgebrannter Keramik liefern Hinweise auf die lokale Prokuktion von Keramik vom Typ Humberware.
Südlich von Blue Bridge Lane wurde ein Teil eines intensiv genutzten mittelaterlichen Gräberfeldes des vierzehnten und fünfzehnten Jahunderts ausgegraben und die Überreste von mehr als 240 artikulierten Bestattungen identifiziert. Das Gräberfeld enthielt die Bestattungen von Männern und Frauen, als auch eine ungewöhlich hohe Anzahl von Kindern und Babies. Dieser Begräbnisbezirk lag außerhalb dem des Klosters und könnte mit einer der 'verlohrenen Kirchen' von Fishergate in Beziehung stehen, eventuell der von St. Helen's, obwohl dieser traditionell auf der östlichen Seite von Fishergate vermutet worden ist.
Der Auflösung des Klosters, und der Aufgabe des Gräberfeldes, folgte nur sporadische und disorganisierte Aktivität innerhalb des hier besprochenen Gebietes. Dem folgten die Anlage von Obstgärten und die Nutzung als Weidefläche für Vieh, und schließlich die Errichtung von Gebäuden der gehobenen Mittelschicht während des frühen neunzehnten Jahrhunderts. Später wurde das Areal in Blue Priory Lane für verschiedene Zwecke genutzt, so zum Beispiel die Errichtung eines Kinos welches dann in den sechziger Jahren durch Mecca Bingo ersetzt wurde.
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